Das größte Trio der westlichen Welt wird 20 Jahre alt

Das Kellbach-Trio der KG 1903 Obermendig feiert den Geburtstag mit einem Konzert am 24.10.2003  in der Mendiger Kreissporthalle

 

Tja, die KG Obermendig wird in diesem Jahr 100 und man kann es kaum glauben, aber das Trio kann in diesem Jahr auf 20 Jahre Sing-Sang zurückblicken.

Früher – ohne den Zeitraum nicht näher einzugrenzen, halt früher – bestanden die Sitzungen fast ausnahmslos aus Reden und Vorträgen, manchmal bis zu 15 Stück. Diese waren natürlich nicht so lang wie heute, sondern so im Schnitt 5 Minuten lang. Tanzgruppen und Tänze gab es höchstens später – also später, wie oben früher - einmal Und aufgelockert wurde das Ganze durch Musikstückchen, sogenannte Couplets. Meist ging jemand mit der Gitarre durch das Publikum und unterhielt die Gäste. Natürlich hatten diese Couplets auch meist humoristischen Inhalt, wenigstens aber auf jeden Fall einen heimatlichen Bezug. Später gab es zusätzlich dazu auch kleinere Gruppen, die ähnliches sangen. Aktive für Tanzgruppen und Büttenvorträge zu finden, ist relativ einfach, aber mit Aktiven, die sich gesangstechnisch auf der Bühne bewegen, ist es bei weitem nicht so einfach.

So kam es, dass es Anfang der 80er-Jahre neben einem Solisten den Steinhauerchor gab. Steinhauerchor ? Wer war das? Durch die Altersstruktur der heutigen KG kennen nicht viele mehr den Steinhauerchor, aber mit einem Lied können sie noch alle was anfangen – De Bocksejass – ein Gassenhauer, der immer noch für reichlich Stimmung sorgt. Die 5 Sänger sangen Lieder mit humoristischen Inhalten, die das Dorfleben persiflierten. Auch den Steinhauerchor gab es seit einigen Jahren, aber irgendwie kommt bei jedem der Aktiven mal die Zeit, in der man sich denkt, dass es Zeit ist aufzuhören. So kam es dann 1982 zu intensiven Gedanken bei den Sängern langsam die Bühne zu verlassen. Schade, denn es war einer der Hauptprogrammpunkte bei den Sitzungen der KG Obermendig. Damals hatte die KG das Glück – wenn’s denn als Glück zu bezeichnen ist – das einige junge Obermendiger den Weg in die KG gefunden hatten. Sie machten zwischenzeitlich schon Musik, doch als Tanzband und spielten bei der KG den Maskenball und den Kaffeeklatsch der KG-Frauen, seitdem der Obermendiger Möhnenverein in seiner Tätigkeit ruhte.

Naja, auf jeden Fall kam es dann kurz vor den Jubiläumssitzungen zum 80-jährigen Jubiläum der KG dazu, dass der Steinhauerchor nun endgültig nicht mehr auftreten wollte. Damit fehlte natürlich einer der Hauptprogrammpunkte und vor allem ein musikalischer Teil der Damensitzung. Weil drei der Musiker und Neukarnevalisten sich jedoch sowieso stärker engagieren wollten, kam dann die Idee, eine kleine Gesangsgruppe aufzumachen. Doch das war gar nicht mal so einfach. Als karnevalistische „Greenhorns“ in die Fußstapfen dieser Gruppe zu treten – kein leichtes Unterfangen. Und man war sich einig. Wir beabsichtigten nicht die Nachfolge anzutreten, sondern wollten etwas Neues machen, was sich aber auch mit der Tradition der KG verträgt. So kam es dann, dass sich die drei – Michael Maciejowski, Christoph Schlich und Frank Neideck bei Paul Frett im Keller trafen, mit dabei Franz Deckarm. Und man versuchte Lieder zu machen. Und da war die Erfahrung der beiden verdienten Karnevalisten unersetzbar. Das Schlimme war, dass bis zur Sitzung nur noch ein paar Tage Zeit waren und wenn das heut einer machen wollte, würde man ihn für bekloppt erklären. Ein paar Tage und ein paar Stunden Probe später, war es dann soweit. Mit zwei Gitarren bewaffnet, stand man dann zum Ende der ersten Halbzeit auf der Bühne bei der Damensitzung. Aufgeregt und nervös mit zitternden Händen. Drei Lieder hatte man zusammen geschafft und dann geschah etwas, was mit dafür ausschlaggebend war, dass wir noch heute auf der Bühne stehen. Dem Publikum gefiels. Das erste Lied nach der Melodie „Skandal im Sperrbezirk“, das sich um eine Obermendiger Familie mit vielen Kindern und noch mehr Grundstücken drehte, schlug ein. Das Publikum jubelte und spendete reichlich Beifall. Als man dann noch ein Lied von einer ackernden Bauersfamilie spielte und dann noch ein drittes Lied zum Besten gab, war die Sache in trockenen Tüchern – das Kellbach-Trio war geboren.

Das es das Trio zwanzig Jahre geben sollte, hätte damals keiner geglaubt.

Schon im nächsten Jahr vergrößerte sich das Trio.

Peter Frett, Dirk Mohr und als musikalischer Leiter Dirk Meid traten dem Trio bei. Mit dem größereren Trio wurde auch das Programm etwas umfangreicher und man konnte mehr Späßchen machen. 1986 trat Frank Furch dem Trio bei. Ein Jahr später stieß Bernd Steffes dazu, der von da an die Requisiten für das Sitzungsprogramm baute. Immer größer wurde der Wunsch dass das Trio auch ausserhalb der Session singt, aber diesem Wunsch kam man erst Jahre später nach.

Die nächste Vergrößerung fand 1989 statt, was die Aktiven betrifft. Peter Frett und Christoph Schlich mussten aufgrund ihrer beruflichen Entwicklung im fernen deutschen „Ausland“ pausieren. Auch Dirk Meid und Dirk Mohr mussten wegen ihrer beruflichen Entwicklung aus Zeitgründen die Segel streichen. Mit Andre Niederelz, der schon bei der KG einige Jahr als Solist auf der Bühne stand und der mit Kathrin schon manche Rakete geerbt hatte und Martin Röser, der den musikalischen Part mit seinem Akkordeon mitübernahm, kamen zwei Neue hinzu.

Zu Karneval hatte man stets ein durchaus lachhaftes Programm parat, dass man seit Gründung des Trios traditionell am Ende der ersten Halbzeit aufführte. So sind 20 Programme entstanden und insgesamt in den zwanzig Jahren ca. 300 Auftritte bei den unterschiedlichsten Gelegenheiten.

 

30 Jahre währte 1996 die Partnerschaft zwischen Mendig und Yerres und gemeinsam mit Prinz Achim und Martina und Karins Tanzgruppe machte man sich auf den Weg nach Frankreich um dort als Abschluß des Galadinners in der Yerrerer Sporthalle deutsche wie französische Gäste zu begeistern.

Einen Riesengeburtstag feierte Obermendig im August 1997. Auch da war das Trio Samstags in der ausverkauften Sporthalle dabei neben vielen Internationalen Künstlern. „Die Eifeler Fraun“ von den Bocksejasse Boys war Grund genug dafür, dass der SWR am Brunnen vor dem Rathaus ein Video vom Trio aufnahm. Mehrere Stunden mit allem was dazu gehört, Maske, Klappe ab und los. Gut das Annette Tiede uns die passenden Tanzschritte gezeigt hatte.

1998, als das 15-jährige Jubiläum anstand, gabs dann richtig Wellen. Ein Prinz aus dem Trio, eine Ausstellung von 15 Jahren in der Genovefa-Apotheke und ein Open-Air im Pappelstadion. Vor 1.400 Fans bot man mit dem Steinhauerchor, den Golden Girls, den Naunheimer Freunden, den Trio-Dancers ein vierstündiges Programm, dass von Franz Deckarm moderiert wurde. Erst um Mitternacht machte man Feierabend, doch die Nacht zog sich noch ganz schön lange hin. Es gab dann auch die erste CD des Trios, einem Mitschnitt des Open-Airs von der unzählige verkauft worden sind, so dass man fast eine blecherne Schallplatte bekommen hätte.

Noch keine 9 Monate später füllte man beim Gambrinusfestsonntag das Zelt auf dem Marktplatz mit 800 begeisterten Fans beim Zuen-Air. Damit war das Jahr aber nicht vorbei, fuhr man doch im Herbst nach Wittlich um dort mit der befreundeten Band „Music Express“ ein Konzert der Sonderklasse zu geben. Ein Superabend, der erste mit Roadies, Axel Fuhrmann und Manfred Jablonski, die ebenso Spaß hatten wie wir.

Nachdem 1999 Dirk Meid wieder aus dem Trio ausschied, kurze Zeit später auch Uli Fuhrmann, dem sein Job in fernem Land die aufwendige Proben nicht mehr zuließen, stieß Anfang des Jahres der erste „Niedermendiger“ dazu, Michael Hamann, der bereits beim „Zuen Air“ mitsang. Es folgten im Herbst dann Reinhold „Kohli“ Kahl, der beim Zuen Air durchs Programm führte und Gerhard Schlich, der auch bei der Veranstaltung mitwirkte, übernahm für Dirk Meid ab diesem Zeitpunkt die musikalische Leitung.

So richtig Gänsehaut gab es beim 50-jährigen Jubiläum der Stadt Mendig in der Laacher-See-Halle, als 400 Gäste zum Klang von „Hey Mennesch“ als Finale aufstanden und mitsangen.

Im darauffolgenden Jahr 2001 spielte man zusammen mit den „Leeve Jungen“ als Vorgruppe für die Bläck Fööss im alten Fort auf dem Flugplatz. Ein unvergesslicher Abend vor über 1.000 Menschen. Wir sangen bei vielen Geburtstagen, aber immer nur bei Menschen, die mit uns in irgendeiner Verbindung stehen. Es hat uns bei allen Spaß gemacht, aber einen möchten wir doch stellvertretend nennen, den 50. Geburtstag unseres großen Freundes und Gönners Elmar Bell, der ein Jahr später viel zu früh verstarb.

Das Jahr 2002 war geprägt von einer Vielzahl von Auftritten. Der weiteste neben Anschau und Nachtsheim war der Auftritt bei Laetare-Essen in Köln, wo wir auf Einladung der Kölsche Narrengilde unser bayerisches Sitzungsprogramm unter viel Applaus boten. In diesem Jahr wurde auch unsere Aktion „Nachbar in Not“ bei dem unverschuldet geratenen Mitbürgerinnen und Mitbürgern unbürokratisch und schnell Hilfe geleistet werden soll, zusammen mit der Bundeswehr Mendig und der Stadt Mendig gegründet. Über 10.000 € hat man mittlerweile gemeinsam zusammengesungen und – gesammelt.

 

Momentan besteht das Trio aus 9 Mitgliedern und das sind:

Andre Niederelz – er hat die höchste Stimme, spielt neben Mundharmonika auch noch Tenorhorn und ist Meister im Rappen. Is ja auch der jüngste bei uns.

Bernd Steffes, der neben seiner bässernen Gesangsleistung verantwortlich für alle Requisiten ist. Hier >>rächt<< sich sein handwerkliches Können in unzähligen originalgetreuen Nachbildungen von Gebäuden und Kunstwerken der Heimat.

Christoph Schlich – zweiter Bass mit Bernd. Musikalisch am vielfältigsten. Gitarre, Bass, Mandoline und sonstige Zupfereien machen ihm kein Problem.

Florin Stoll – unser Manager mittlerer Stimmlage, der mit Gattin Gretel die ganzen Termine abmacht, was bei 9 auch anderweitig viel beschäftigten Menschen gar nicht mal so einfach ist.

Frank Neideck – mit mittlerer bis höherer Stimme, der in Abstimmung mit den anderen die Texte schreibt. Balladen habens ihm angetan.

Gerhard Schlich – aus einer Musikerfamilie kommender Musiker, Organist und Chorleiter mit Leib und Seele, der`s auch berufsmäßig so betreibt. Und mit Christoph und Andre auch das technische erledigt, ohne das man meistens nicht ehr auskommt.

Michael Hamann – wie Frank auch in der mittleren bis hohen Stimme zuhause und der perfekt die Trompete beherrscht.

Reinhold Kahl – mittelstimmiger Sänger, der sich beharrlich weigert Solos zu singen. Als Beckenfähiger Musikant insbesondere bei sehr rythmischen Stücken unverzichtbar.

Peter Frett – kann leider nicht immer dabeisein, weil er in Mainz wohnt. Aber wenn, dann mit ganzem Engagement. Es wird auch bei uns Wert darauf gelegt, dass er über alles informiert ist.

und

Uli Fuhrmann – Leider „nur“ noch hospitierendes Mitglied, da er beruflich weit weg ist, aber webmäßig ein starker Unterstützer, der uns beim Aufbau unserer Website hilft. Dank an dieser Stelle auch an Franz Deckarm, der schon seit Jahren als einer der Mendiger Webpioniere das Trio textlich und musikalisch auf seinen Seiten führt.

 

Einen Chef beim Trio gab es nie. Jeder trägt sein Scherflein zum Gelingen bei. Vielleicht ist das auch ein Grund, weswegen es das Trio nun schon seit 20 Jahren gibt.

Einige Lieder sind von uns, meist bedient man sich aber bekannten Melodien, denen man einen neuen Text verpasst. Mit dieser Handlungsweise befindet an sich in bester Gesellschaft mit den Größen Kölns wie Höhner, Bläck Föss und Paveier. Die meisten deren Lieder sind ebenfalls schon existente Lieder, die mit anderen Texten versehen, zu Kölner Karnevalsrennern wurden. Die machens aus Spaß – setzen wir mal voraus – und für Geld. Wir machens nur für den Spaß. Das Geld dass wir bekommen ist um unserer Unkosten für Noten und Material zu finanzieren und für einen guten Zweck „Nachbar in Not“. Die zweite CD mit Studioaufnahmen und fast 20 Liedern des Trios wird gerade produziert und wird denselben Erfolg wie die erste Live-CD haben, wahrscheinlich eine blecherne Schallplatte bekommen wir dafür. Bestellt werden kann diese ab dem Konzertsamstag.

Und das Konzert zum 20-jährigen Jubiläum findet am Freitag, den 24.10.2003 in der Mendiger Kreissporthalle statt. Unter dem Motto „Ohne Air“ gibt es das komplette Kasperletheater, die größten Hits, neue Lieder, Partyhits und als Highlight das erste selbstkomponierte Lied des Trios – Summerfeeling am Laacher See. Mit dabei sind Freunde aus der KG, die Regimentskapelle mit Kapellmeister Bernd Kütscher, die uns bläsertechnisch bei einigen Songs unterstützen, die Tanzgruppe der KG-Möhnen und die jungen Tänzerinnen der Twisters. Durch das Programm führt Uli Fuhrmann. Summa summarum über 3 Stunden Programm zum Hören, Lachen, Tanzen. Karten gibt es bei Tabakwaren Blum in der Poststraße und dem Modehaus Mintgen in der Teichwiese.

Dies alles ging jedoch nicht ohne die guten Geister zu Hause, die wegen der vielen Proben und Auftritte manche Stunden allein zuhaus verbracht haben. Deswegen widmen wir dieses Konzert den Frauen, Müttern, Lebensabschnittsgefährtinnen, Freundinnen und Kindern, ohne die das alles nicht möglich gewesen wäre. Merci ! Und an dieser Stelle allen, die unsere Lieder mögen und damit beigetragen haben, dass es uns heute noch gibt, vielen Dank. Ohne Euch wären wir ziemlich überflüssig. Danke an:

Trio-Dancers: Judith Geilen, Sabine Schmitz, Britta Selig, Jana Mehlem, Daniela Zinke und Nela Guerreiro-Inacio

Gründerväter: Paul Frett und Franz Deckarm

Ehrenrowdies: Manfred Jablonski und Axel Fuhrmann

Bisher waren aktiv dabei in alphabetischer Reihenfolge:


Uli Fuhrmann

Frank Furch

Michael Maciejowski

Dirk Meid

Wolfram Niederelz

Dirk Mohr

MartinRöser


Publikum: mit den einzelnen Namen sollen wir uns zurückhalten, wegen Datenschutz und so.

www.kellbach-trio.de, daß wir (Webmaster Hoarsel) mit Hilfe eines nicht genannt werden wollenden Bäckers einrichten konnten.

E-Mail: info@kellbach-trio.de